
In einem eindringlichen Appell fordern über einhundert Cannabisclubs, Apotheken mit medizinischer Cannabisabgabe sowie führende Vertreter der Cannabisbranche CDU und SPD auf, das erst im April 2024 in Kraft getretene Cannabisgesetz (CanG) nicht zurückzunehmen.
Hintergrund ist ein offener Brandbrief, der am 08.04.2025 veröffentlicht wurde. Initiiert wurde das Schreiben von Florian Pichlmaier, Geschäftsführer der Signature Products GmbH, Gründer der Hanf-App sowie Vorstandsmitglied des europäischen Industriehanfverbands EIHA. Die Unterzeichner warnen vor massiven gesellschaftlichen, gesundheitspolitischen und wirtschaftlichen Folgen, sollte das Gesetz wieder zurückgedreht werden.
Legalisierung mit positiver Bilanz
„Die Legalisierung wirkt – und zwar positiv“, erklärt Pichlmaier. „Internationale Erfahrungen und erste deutsche Zahlen belegen: Ein befürchteter Anstieg des Konsums bleibt aus, Polizei und Justiz werden entlastet, und die Produktsicherheit steigt durch kontrollierte Abgabe in Clubs und Apotheken erheblich.“ Eine Rücknahme des Gesetzes, so Pichlmaier, würde Millionen Konsumenten zurück in den Schwarzmarkt drängen und dem Staat gleichzeitig Steuereinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe entziehen.
Die Branche warnt insbesondere vor voreiligen politischen Entscheidungen ohne wissenschaftlich fundierte Evaluierung. Zahlreiche Cannabisclubs seien aktuell im Aufbau, hätten teils sechsstellige Beträge in Qualitätsstandards, Sicherheitsmaßnahmen und Jugendschutz investiert. In einigen Bundesländern – wie Bayern – wurden noch gar keine Lizenzen erteilt. Eine seriöse Bewertung des Gesetzes sei frühestens im Herbst 2025 möglich.
„Mit digitalen Plattformen wie dieHanfApp.de oder weed.de können in den kommenden zwei Jahren legale Cannabisprodukte im Wert von über 100 Millionen Euro kontrolliert, nachvollziehbar und steuerpflichtig vertrieben werden“, so Pichlmaier weiter.
Auch Weed.de, eine Plattform für Cannabisaufklärung und Community-Building, warnt vor einem politischen Rückfall: „Wir erleben täglich, wie wichtig ein sicherer Zugang zu Cannabis ist – sei es für medizinische Zwecke oder zur verantwortungsvollen Freizeitnutzung. Die Legalisierung hilft den Menschen, schützt die Jugend und stärkt die Wirtschaft. Eine Rücknahme wäre ein Rückschritt in alte Denkmuster“, so das Team von Weed.de.
Die unterzeichnenden Akteure aus Clubs, Apotheken, Unternehmen und Verbänden richten daher einen klaren Appell an CDU und SPD: Geben Sie dem Cannabisgesetz die nötige Zeit zur Wirkung und verzichten Sie auf eine voreilige Rückabwicklung eines zukunftsorientierten Projekts.
Quelle: Signature Products GmbH
Bild: Jakub Matyáš/ unsplash