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CSC-Maps: Erste Cannabis-Studie mit Cannabis Social Clubs

Die Ampel-Regierung hat das neue Cannabisgesetz (CanG) auf den Weg gebracht. Ab 2024 soll Cannabis zum Eigenbedarf legal werden. Nach Plänen der Regierung sollen im ersten Schritt (die sogenannte ‚‚Säule 1‘‘) privater Eigenanbau und Anbauvereinigungen für Erwachsene ermöglicht und für einen besseren Jugend- und Konsumentenschutz gesorgt werden. Mittlerweile haben sich schon 200 Anbauvereinigungen allgemein als Cannabis Social Clubs (CSC) gegründet. Mittelfristig wird sogar mit einem Anstieg aus 3000 CSC‘s gerechnet.

Das Cannabisgesetz sieht aber auch verschiedene Maßnahmen vor, die die Abgabe von Cannabis sowie den sozialen Aspekt stark regulieren. CSC-Maps, eine Plattform für Cannabis Social Clubs in Deutschland, hat viele der angehenden Anbauvereinigungen befragt und eine erste Studie zur Cannabislegalisierung in Deutschland vorgelegt.

Abstandsregeln eine große Herausforderung

Um Kinder und Jugendliche zu schützen, müssen die Anbauvereinigungen laut Gesetz 200 Meter von Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Kinderspielplätzen entfernt liegen. Darin sehen die Cannabis Social Clubs ein erhebliches Problem. 69 Prozent der befragten Clubs befürchten wegen den Abstandsregeln keine geeigneten Flächen für den Anbau und die Cannabis-Abgabe zu finden. Die Finanzierung der notwendigen Investitionen und Anlaufkosten stellen für 66 Prozent der befragten die zweitgrößte Herausforderung dar. Zudem sehen 59 Prozent die eigenhändige Mitwirkungspflicht der Mitglieder beim Anbau als “sehr problematisch”.

Bei der Mitgliedergewinnung hingegen sehen die meisten Befragten Clubs (69 Prozent) keine Probleme. 58 Prozent der Clubs rechnen zwölf Monate nach der Legalisierung mit 250 Mitgliedern. Wobei 23 Prozent weniger als 100 Mitglieder aufnehmen wollen. Die Abnahmemenge wird von 60 Prozent der CSC’s mit zehn bis 30 Gramm im Monat kalkuliert. Der durchschnittliche Abgabepreis soll laut Erwartung zwischen sieben und acht Euro liegen.

Schonender Konsum für Mitglieder

Der Großteil der Clubs (81 Prozent) möchte ihren Mitgliedern Cannabis in Form von Blüten als auch als Haschisch abgeben. Darüber hinaus möchten 63 Prozent der Befragten auch andere Produkte wie Cannabis-Extrakte und Edibles (Lebensmittel mit THC-Zusatz) anbieten. Der aktuelle Gesetzentwurf verbietet dies jedoch.

Dr. Peter Reinhardt, Geschäftsführer von CSC-Maps (Greenrise GmbH), hofft, mit dieser Umfrage einen konstruktiven Beitrag für die endgültige Entwicklung des Cannabisgesetzes und somit auch der Cannabiswirtschaft leisten zu können: ‚‚Wir hoffen, dass die Ergebnisse der Studie dazu beitragen, dass die Politik noch einige Hürden für die Clubs aus dem Weg räumt, insbesondere die überflüssigen Abstandsregeln und die eigenhändige Mitwirkungspflicht aller Mitglieder beim Grow überdenkt. Die Erlaubnis der privaten Herstellung von Extrakten und Edibles wäre aus Sicht der Cannabisclubs ebenfalls anzuraten und würde dazu beitragen, den Schwarzmarkt weiter zurückzudrängen‘‘. Die Cannabis-Club-Community erwartet mit Spannung, welche Änderungen das parlamentarische Verfahren am Cannabis-Gesetzentwurf noch bringen wird.

Quelle: Branchenverband Cannabiswirtschaft e.V. (BvCW)
Bild: Esteban Lopez/ unsplash