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BvCW: Empfehlungen zu Herkunfts- und Qualitätsregelung für Genussmittelcannabis

Die Rahmenbedingungen zur regulierten Abgabe von Cannabis werden zurzeit vorbereitet. Soll Cannabis in Deutschland angebaut oder importiert werden? Soll es wie bei medizinischem Cannabis nur in geschlossenen Anlagen oder auf offenem Feld wie beim Nutzhanf angebaut werden dürfen?

Die Cannabiswirtschaft hat hierzu nun in einem neuen Positionspapier Empfehlungen ausgesprochen:

  1. Importe oder deutscher Anbau
    Die Cannabiswirtschaft setzt sich für die Schaffung eines regulatorischen Rahmens ein, der den Marktzugang für Produkte aus deutschem Anbau, sowie den Import von Produkten aus Ländern mit vergleichbaren Qualitätsstandards ermöglicht. Um den Anbau in Deutschland zu erleichtern, sollten Fördermöglichkeiten geschaffen und Rahmenbedingungen schnellstmöglich definiert werden.
  2. Anbauoptionen und Produktionsstandards
    Der Anbau soll in geschlossenen Gebäuden (“Indoor”), in Gewächshäusern und auch auf Feldern (“Outdoor”) erlaubt werden. Für die Produktionsstandards empfiehlt der BvCW eine Orientierung an bereits bestehenden internationalen Standards, welche mittelstandsfreundlich an die Bedürfnisse des deutschen Genussmittelmarktes für Cannabis angepasst werden sollten. Eine Übernahme der bestehenden Anforderungen an Medizinalcannabis (GMP, GACP) ist zu vermeiden, da der Detaillierungsgrad und die dadurch verbundenen Kosten für den vorgesehenen Einsatz als übertrieben erscheinen.
  3. Schaffung von Planungs- und Investitionssicherheit
    Angesichts der benötigten Vorlaufzeiten zum Aufbau der Produktionskapazitäten ist eine frühzeitige Festlegung der Rahmenbedingungen wichtig, um Planungssicherheit zu schaffen und den Markt noch in dieser Legislaturperiode umfassend bedienen zu können.

Orientierungspunkte für Aufbau der Cannabiswirtschaft

Dirk Heitepriem, Vizepräsident und Fachbereichskoordinator für Genussmittelregulierung beim BvCW, stellt hierzu klar: “Um den Genussmittelmarkt im Wettbewerb mit dem Schwarzmarkt erfolgreich zu machen, werden im ersten Schritt drei Dinge benötigt: Ausreichende Produktmengen in hoher Qualität, ein konkurrenzfähiger Preis und Verfügbarkeit sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum. In diesem Papier fokussiert sich der BvCW auf die für die Wirtschaft notwendigen Rahmenbedingen, um zum Start des Marktes ausreichend qualitativ hochwertige Produkte zur Verfügung zu stellen.”

Die Expertenhearings beim Drogenbeauftragten gehen diese Woche in die letzte Runde. “Als Branchenvertretung bringen wir praktikable Vorschläge für den Aufbau einer deutschen Cannabiswirtschaft mit sicheren Qualitätsbedingungen, Verbraucherschutz und ausreichende Produktvielfalt ein. Wir erwarten von Seiten der Bundesregierung schnelle Orientierungspunkte, damit Investitionen geplant und Anbauflächen für den heimischen Markt gesucht werden können. Zugleich muss sichergestellt werden, dass eine Überregulierung vermieden wird”, so Jürgen Neumeyer, Geschäftsführer des BvCW.

Das Positionspapier zu Lieferketten und Produktionsbedingungen finden Sie hier. Das Dokument wird in Kürze auch in der Schriftenreihe zur Cannabiswirtschaft als ELEMENTE Band 24 erscheinen.

Quelle: BvCW
Bild: Gerd Altmann