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Studie: Eignet sich Nutzhanf als Tierfutter?

Nutzhanf wird in der Bundesrepublik Deutschland in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Auch die Nutzung als Tierfutter wird eine immer beliebtere Alternative. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat dies zum Anlass genommen, die Wirkung von Nutzhanf als Tierfutter zu untersuchen.

Anders als Cannabis als Schmerz- und Genussmittel, beinhaltet der Nutzhanf weniger Mengen an psychoaktiven Cannabinoiden wie Tetrahydrocannabinol (THC). Das macht die Hanfpflanze auch für Landwirte in der Tierzucht zu einer beliebten Alternative. Unter der Leitung des BfR wurde nun eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Wirkung des Nutzhanfes als Tierfutter befasst.

Nutzhanf führt zu Nebenwirkungen bei Milchkühen

Ein Forscherteam untersuchte die Folgen des Verfütterns von Nutzhanf-Silagen an Milchkühe. Laut Studie kann eine Silage, also durch das Vergären haltbar gemachtes Tierfutter, wenn es eine hohe Konzentration von Cannabinoiden enthält, zu Nebenwirkungen bei Milchkühen führen. Diese Nebenwirkungen zeigen sich als Verhaltensänderungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie die Verlangsamung der Atmung und des Herzschlags der Nutztiere. Futtermittelexperte Dr. Robert Pieper erklärte, dass die Kühe schläfrig und bewegungsunsicher wurden. Außerdem fraßen sie weniger und gaben weniger Milch. „Unsere Untersuchung zeigt außerdem, dass selbst ein geringer Zusatz an Nutzhanf-Silage zur Tagesration für Milchkühe dazu führt, dass Cannabinoide, darunter auch das Δ9-THC, in der Milch nachgewiesen werden können“, so Pieper weiter. Die Beeinträchtigung der Tiere sei aber von der Cannabinoid-Konzentration abhängig.   

Insbesondere der Nachweis von THC und anderen Cannabinoiden in der Milch macht den Forschern Sorgen. Der Verzehr von Milch bzw. Milchprodukten mit einem THC-Gehalt von dieser Größenordnung, kann die akute Referenzdosis von 0,001 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht deutlich überschreiten. Bei Kindern wäre die Überschreitung und somit das Gesundheitsrisiko deutlich höher.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung
Bild: Pixabay/Th G