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Studie: Cannabinoide vielversprechend für Pestizidentwicklung

Bisher war nicht klar, warum Hanfpflanzen Cannabinoide entwickelt haben. Eine Forschungshypothese lautete, dass Cannabinoide die Pflanzen vor ultraviolettem Licht, Krankheitserregern und Pflanzenfressern schützen könnten. Untersuchungen der Cornell University, Ithaca, USA, zeigten, dass höhere Cannabinoidkonzentrationen in Hanfblättern zu verhältnismäßig geringeren Schäden durch Insektenlarven führen.

Hauptautor der Studie, Larry Smart, Pflanzenzüchter und Professor an der School of Integrative Plant Sciences erklärt, dass spekuliert wurde, dass es sich dabei um Abwehrstoffe handelt, da sie sich vor allem in weiblichen Blüten ansammeln, um die Samen zu schützen, was bei Pflanzen ein weit verbreiteter Mechanismus ist.

Bei Tests mit Hanfpflanzen mit unterschiedlichen Cannabinoidkonzentrationen entdeckten die Forscher der Cornell University, dass die Schäden durch blattfressende Insekten (Kohlmottenlarven) bei Blättern mit niedrigeren Cannabinoid-Konzentrationen höher waren. Aufgrund rechtlicher Bestimmungen konnte das Cornell Team nicht mit Pflanzen arbeiten, die einen hohen THC-Gehalt aufweisen, so dass THC als Pestizid in dieser Untersuchung nicht getestet wurde. Laut George Stack, Postdoktorand in Smarts Labor und Erstautor der Studie, gibt die Studie einen Einblick in die Funktionsweise von Cannabinoiden in natürlichen Systemen und kann helfen, neue THC-konforme Hanfsorten zu entwickeln, die diese natürlichen Abwehrkräfte gegen Pflanzenfresser aufrechterhalten.

Die Studie öffnet die Tür für die mögliche Entwicklung von Pestiziden aus Cannabinoidextrakten, auch wenn solche Anwendungen nach Ansicht der Forscher angesichts der pharmakologischen Eigenschaften der Verbindungen, zu denen CBD, THC und ihr Vorläufer CBG gehören, auf nicht essbare Pflanzen beschränkt wären. Um zu verstehen, wie wirksam ein aus Cannabinoiden gewonnenes Pestizid bei Zimmerpflanzen sein könnte, seien weitere Forschungen nötig.

Die Ergebnisse der Arbeit wurden im Journal Horticulture Research veröffentlicht.

DOI 10.1093/hr/uhad207

Quelle: Cornell University
Bild: Mohamed Nuzrath / Pixabayy