Search and Hit Enter

UNCTAD: Messung des Handels mit Hanfprodukten

Obwohl es zur Cannabisfamilie gehört, handelt es sich bei Hanf um eine ungiftige Nutzpflanze, die zur Herstellung einer Vielzahl von Produkten verwendet werden kann, von Biokraftstoffen und Textilien bis hin zu Autoteilen. Zwischen 2019 und 2022 meldeten rund 60 Länder Exporte von Industriehanfprodukten. Eine neue Analyse der UN Trade and Development (UNCTAD) zeigt Möglichkeiten auf, die globalen Exporte von Hanfprodukten besser einzuschätzen, was der Schlüssel zur Erschließung der wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der Pflanze für Entwicklungsländer ist.

Die UN-Datenbank für Rohstoffhandelsstatistiken (Comtrade) verzeichnete nur für die rohen und halbverarbeiteten Fasern und Garne von Industriehanf, im Jahr 2022 einen Handelswert von 46 Millionen US-Dollar. Wenn Daten nationaler Zollämter dazu gezogen werden, die einen breiteren Bereich abdecken, aber nicht global vergleichbar sind, erreicht der erfasste Exportwert von Hanfprodukten im selben Jahr 213 Millionen US-Dollar.

Ausmaß des globalen Industriehanfmarktes wird unterschätzt

Da das internationale Klassifizierungssystem einen wesentlichen Teil der handelbaren Artikel nicht umfasst, wird laut UNCTAD das wahre Ausmaß des globalen Industriehanfmarktes unterschätzt. Wenn man beispielsweise nationale Schätzungen hinzufügt, erweisen sich die nährstoffreichen Hanfölsamen mit einem Exportwert von 112 Millionen US-Dollar im Jahr 2022, als das wertvollste Hanfprodukt.

Derzeit ist Kanada führend im weltweiten Export von Hanfölsamen. Frankreich, Spanien und die Niederlande dominieren den Export von rohen und halbverarbeiteten Hanfprodukten, während China ein wichtiger Akteur auf dem Hanfgarnmarkt ist. Die Kombination von Daten von UN Comtrade und nationalen Quellen zeigt jedoch, dass zwischen 2019 und 2022 etwa ein Drittel der Länder, die Hanfprodukte exportieren, hauptsächlich Entwicklungsländer aus Asien und Südamerika waren. Durch die Förderung koordinierter Bemühungen zur Erweiterung der Produktabdeckung und zur Verbesserung der Datengenauigkeit können Entwicklungsländer den globalen Marktzugang und die Wertschöpfungsketten für Industriehanf verbessern.

Quelle: UNCTAD
Bild: CRYSTALWEED cannabis/ unsplash