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Sanity Group: Erstes Cannabisfachgeschäft eröffnet

Die Sanity Group gab bekannt, dass das erste legale Cannabisfachgeschäft in Europa offiziell eröffnet hat. In der Gemeinde Allschwil im nordwestschweizer Kanton Basel-Landschaft, hat das ‚‚Grashaus Projects‘‘ seine Türen geöffnet. Im Baselbieter Pilotversuch können Studienteilnehmer unter Beratung des geschulten Fachpersonals in der Verkaufsstelle ab sofort verschiedene THC-haltige Cannabiserzeugnisse erwerben.

THC-haltige Cannabisprodukte und Aufklärungsveranstaltungen

Nach der Freigabe durch das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG), bietet das Grashaus auf rund 110 Quadratmetern Verkaufsfläche verschiedene THC-haltige Cannabisprodukte wie Blüten und in Kürze auch Extrakte, Vape-Liquids, Haschisch und Edibles für die bis zu 3.950 Studienteilnehmenden an. Alle Produkte werden dabei nach den Qualitätsanforderungen der BetmPV nach Bio-Verordnung vom Schweizer Anbaupartner SwissExtract produziert. Die Preise für z. B. Cannabis-Blüten liegen, je nach THC-Gehalt, zwischen acht und zwölf Schweizer Franken pro Gramm. Darüber hinaus gibt es auch Merchandise und Zubehör wie Grinder und Vaporisatoren von ausgewählten, international renommierten Partnermarken und Herstellern zu erwerben, wie zum Beispiel Medusa, Steezy, Pax, HØJ oder YewYew. Geplant sind im Grashaus künftig auch Workshops und Aufklärungsveranstaltungen rund um alle Cannabisthemen bis hin zu kleinen Kulturveranstaltungen.

Hinter dem Projekt steht neben der Sanity Group, das Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF). Für Finn Hänsel, CEO der Sanity Group, ist das Grashaus Projekt der Start in eine moderne Drogenpolitik: ‚‚Unser Ziel ist es, qualitativ hochwertige Produkte in einem sicheren und regulierten Umfeld anzubieten. Wir sehen unseren Shop dabei auch als Ort der Aufklärung. Die Eröffnung markiert einen bedeutsamen Schritt in Richtung einer modernen Cannabispolitik in Europa.‘‘ In den kommenden Monaten soll eine weitere Verkaufsstelle in Liestal eröffnen.

Gewährleistung der Wertschöpfungskette durch Track & Trace

Damit die Qualität der Produkte und der Erfolg der Studie sichergestellt wird, wurde das Schweizer Track & Trace-Unternehmen Cannavigia miteinbezogen. Durch die Cannavigia-Software wird sichergestellt, dass alle Prozesse vom Produktanbau bis zum Verkauf lückenlos verfolgt werden können und so Qualitätsstandards und Compliance entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet sind. Zudem wird dadurch ermöglicht, dass nur berechtigte Personen die erlaubte Menge Cannabis nach Vorlage des Teilnehmerausweises erwerben und konsumieren können. Die Konsumdaten der Teilnehmer werden dabei durch eine pseudonyme Studien-ID zu jedem Zeitpunkt geschützt.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Schaub untersucht die ISGF den regulierten Verkauf von Cannabis für nicht-medizinische Zwecke. Hierfür werden das Konsumverhalten sowie die körperliche und psychische Gesundheit der Teilnehmer erfasst. Durch einen engen Austausch und die Integration der relevanten Fokusgruppen wie Staatsanwaltschaft, Sozial- und Gesundheitsdezernat und Gemeinde werden gesellschaftliche Auswirkungen, insbesondere auf öffentliche Sicherheit und Ordnung, analysiert. Bis zu 3.950 gesunde Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren mit Wohnsitz im Kanton Basel-Landschaft können an der Studie teilnehmen. Aktuell beteiligen sich 200 Teilnehmer an der Studie. Für die Zulassung müssen die Interessierten nach einer ersten Informationsveranstaltung zur Aufklärung über den Versuch und den Umgang mit Cannabis, eine medizinische Eignungsprüfung sowie eine Online-Eingangsbefragung absolvieren. Bei erfolgreicher Aufnahme in die Untersuchung kann dann künftig mit einem Teilnahmeausweis zeitlich beschränkt und legal Cannabis in der Verkaufsstelle bezogen werden. Alle drei bis sechs Monate finden fortlaufend Befragungen zu Konsumverhalten sowie körperlicher und psychischer Gesundheit der Teilnehmenden statt. Die Untersuchung läuft dabei über eine Dauer von fünf Jahren. 

Quelle & Bild: Sanity Group