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Cantourage: Studie über Cannabistherapie

Cantourage Group SE, ein Berliner Cannabisunternehmen, wollte wissen, wie oft deutsche Ärzte Cannabis als Medizin verschreiben. Dafür hat Cantourage eine Studie mit 400 Allgemeinärzten aus den 20 größten Städten Deutschlands gestartet und um eine Beratung für eine Cannabistherapie gebeten.

27 Praxen offen für Cannabistherapie

Für die Anfrage wurde eine fiktive Patientin ausgedacht, die unter Schlafstörungen leidet. Von den insgesamt 400 kontaktierten Arztpraxen haben lediglich 185 geantwortet. Von diesen 185 teilten 158 per E-Mail mit, dass sie keine Behandlung mit Cannabis anbieten. Lediglich 27 der befragten Arztpraxen zeigten sich offen für das Thema. Sie boten der fiktiven Patientin entweder eine Beratung oder einen Termin an bzw. lehnten nicht sofort ab. In den Städten Dresden, Duisburg, Hamburg, Hannover, Stuttgart und Wuppertal erhielt die fiktive Patientin keine einzige positive Rückmeldung auf ihre Anfrage. Hannover und Bochum sowie Wuppertal wiesen mit 14 bzw. elf negativen Rückmeldungen die höchste Anzahl an Absagen seitens der Mediziner auf.

Jeweils vier Ärzte in Münster und Düsseldorf zeigten sich offen für eine Cannabistherapie. In Münster wiesen jedoch zwei der Mediziner bereits in ihren Antworten darauf hin, dass es Hürden im Zusammenhang mit einer Cannabistherapie gibt. Ein Arzt betonte, dass die Preise in Apotheken im Vergleich zu Schwarzmarktpreisen nicht angemessen seien und im Durchschnitt bei etwa 10.000 Euro pro Patient und Jahr lägen. Daher gebe es bei Schlafstörungen kaum Aussicht auf Erfolg bei einem Antrag bei der Krankenkasse. Ein anderer Arzt unterstrich die Notwendigkeit, die Verschreibung von medizinischem Cannabis bei der Krankenkasse zu beantragen. In Düsseldorf hingegen informierte ein Arzt, dass Cannabisverschreibungen nur mit Privatrezepten möglich seien.

Falsche Aussagen von den Praxen

Ein Arzt aus Köln teilte mit, dass eine Behandlung von Schlafstörungen mit medizinischem Cannabis nicht möglich und der Einsatz auf chronische Erkrankungen und Schmerzen beschränkt sei. In einer Berliner Praxis wurde darauf hingewiesen, dass Cannabis nicht als Schlafmittel zugelassen sei. Eine weitere Praxis in der Hauptstadt informierte die Patientin, dass sie medizinisches Cannabis nur an Palliativpatienten verschreiben könne. Eine Praxis aus Leipzig erklärte ebenfalls, dass für die Indikation unserer Patientin eine Cannabistherapie nicht zugelassen sei, da dies streng reglementiert und überprüft werde.

Phillip Schetter, CEO der Cantourage, berichtigt die Aussagen der Ärzte: ‚‚Cannabisblüten von Cantourage gibt es mittlerweile bei spezialisierten Versandapotheken für deutlich unter zehn Euro pro Gramm und damit unterhalb des gängigen Schwarzmarktpreises. Außerdem können Ärzte und Ärztinnen Cannabis verschreiben, ohne dass die Krankenkasse einwilligt. Wie auch einer der Ärzte aus Düsseldorf vorgeschlagen hat, ist dies über ein Privatrezept möglich.‘‘ 

Auch Florian Wesemann, medizinischer Direktor der Telecan, kritisiert die Haltung der Ärzte: ‚‚Dass Cannabis bei Schlafstörungen nicht eingesetzt werden kann, ist schlichtweg falsch. Cannabis kann indikationsoffen verschrieben werden und vor allem bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, Migräne, ADHS, Depressionen und anderen Krankheiten helfen. Im Falle einer Schlafstörung kann es für leichteres Einschlafen und längeres Durchschlafen sorgen.‘‘

Quelle: Cantourage Group SE
Bild: Hush Naidoo Jade Photography/ unsplash