Die Bundesregierung verkündete Förderungen in Millionenhöhe für die Industriehanfforschung. Laut FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler (MdB) und Gero Hocker (MdB) wurde eine Förderung von 3,1 Millionen Euro in den Bundeshaushalt 2024 untergebracht.
In die aktuellen Etatberatungen des Bundeshaushalts 2024 konnten mehrere Förderungen für die Cannabisforschung eingebracht werden. Laut FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler (MdB) und Gero Hocker (MdB) sollen 3,1 Millionen Euro in die Industriehanfforschung fließen. Der Branchenverband Cannabiswirtschaft e.V. (BvCW) zeigte sich erfreut über diese Entwicklung. Der BvCW setzt sich schon seit mehreren Jahren für Studien für Nutzhanf und Gesundheit ein.
Förderung für innovative Methoden und Potentiale
Die Ampel-Koalition hat für die Förderung konkretisiert und unter drei Punkten zusammengefasst:
- 1,5 Millionen Euro für die Förderung der Anwendung von innovativen Methoden des Precision Farmings bzw. zugehöriger Maschinen und Software mit dem Ziel, ressourceneffizient und umweltschonend die Erträge im Ackerbau in Zukunft zu sichern und zu erhöhen.
- 1 Millionen Euro für die Erforschung der großen Potentiale von Pflanzen wie Hanf, Rohrkolben, Schilfgras, Stroh, Flachs, Holz aus Laubbaumarten, Kalamitätsholz und möglicherweise auch Pilzen für alternative Rohstoffe und Dämmmaterialien im Bausektor.
- 600.000 Euro für Studien zur auf deutschen Böden angepassten Saatgutentwicklung von Hanf.
Hinzu kommt für 1,5 Millionen Euro die Verbesserung der Datenlage zum Risiko von synthetischen Cannabinoiden für den menschlichen Körper.
BvCW Geschäftsführer Jürgen Neumeyer, sieht die Förderung als Beweis dafür, dass die Hanfpflanze seitens der Politik ernst genommen wird: ‚‚Wir sind hocherfreut darüber, diese Förderung erreicht zu haben. Das zeigt, dass die Potentiale des Industriehanfs von der Politik zunehmend wahrgenommen werden. Wer will, dass mehr des nachwachsenden Rohstoffs Hanf angebaut wird, sollte gleichzeitig darauf achten, dass die Überbürokratisierungen – wie beispielsweise die vorgeschriebene Blühmeldung und Erntefreigabe – abgebaut werden. Zugleich werden noch weitere Forschungsgelder für die frühzeitige Erfolgsevaluation der kommenden Genusscannabisregulierung benötigt.‘‘
Marijn Roersch van der Hoogte, Fachbereichskoordinator für Nutzhanf & Lebensmittel im BvCW, sieht zudem eine Chance gegen den Klimawandel: ‚‚Gerade auch vor dem Hintergrund des Klimawandels kommt die Forschung für den heimischen Anbau zur richtigen Zeit. Die Hanfpflanze ist robust, auch bei Trockenheit potenziell ertragreich und ökologisch wertvoll.‘‘
Quelle: BvCW
Bild: Caroline Ommer/unsplash