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Absolem420: Cannabis-Preis-Index 2024 veröffentlicht

Absolem420 hat den Cannabis-Preis-Index 2024 veröffentlicht. Die Informationsplattform für medizinisches Cannabis vergleicht darin die Durchschnittspreise für die 50 meistverkauften Cannabis-Sorten in deutschen Apotheken. Seit 2017 können Ärzte in Deutschland ihren Patienten medizinisches Cannabis verschreiben. Während bei schweren Erkrankungen die Krankenkassen die Kosten übernehmen, sind auch Privatrezepte auf Selbstzahlerbasis möglich. Die Preise unterscheiden sich zwischen den einzelnen Sorten zum Teil jedoch erheblich. Die Analyse vergleicht Preise, THC-Gehalt und das Preis-Leistungs-Verhältnis der 50 meistverkauften Marihuana-Sorten. Zudem gibt sie einen Überblick über die Preise für Cannabis aus privatem Anbau, Social Clubs und dem Schwarzmarkt.

Marihuana in deutschen Apotheken

In deutschen Apotheken bezahlt man für Marihuana im Durchschnitt 9,87 pro Gramm. Blackbird Plain Indica, die häufigste verkaufte Sorte, beginnt bei einem Preis von 4,99 Euro mit einem THC-Gehalt von 14,9 Prozent. Die derzeit teuerste Sorte ist MAC 3+ mit einem THC-Gehalt von 28,9 Prozent und einem Preis von 15,95 Euro. Der Durchschnittspreis in deutschen Apotheken verdeutlicht, dass Deutschland im internationalen Vergleich eher zu den teuren Ländern gehört. In Kanada beispielsweise beläuft sich der Preis auf 7,32 Euro und in Israel auf 6,23 Euro pro Gramm. Hinsichtlich der Marktentwicklung und dem zunehmenden Wettbewerb wird jedoch ein Sinken der Preise erwartet. So lag 2022 hierzulande der Durchschnittspreis für ein Gramm medizinisches Cannabis noch bei 11,90 Euro. Das entspricht einer Preissenkung von circa 17 Prozent.

Legale Alternativen ab Juli

Durch die Teil-Legalisierung von Cannabis ergeben sich weitere Alternativen für Patienten. Ab dem ersten Juli 2024 können Cannabis-Konsumenten entweder durch Eigenanbau oder durch die Mitgliedschaft in Social Clubs Marihuana beziehen. Dabei liegt der geschätzte Preis für Privat-Anbauer bei etwa 5 Euro pro Gramm. Allerdings kann der Preis stark variieren, da maximal nur drei Pflanzen pro Person erlaubt sind und die Erträge vom eigenen Gärtner-Geschick abhängig sind. Konsumenten, für die der Eigenanbau zu aufwendig ist, können ab Juli einem Cannabis Social Club beitreten. Pro Monat dürfen diese bis zu 50 Gramm Cannabis an ihre Mitglieder abgeben. Ersten Angaben zufolge wird sich die Preisspanne für den Mitgliedsbeitrag zwischen 60 Euro und 160 Euro Jahresbeitrag plus 7 Euro pro Gramm bewegen.

Schwarzmarkt-Preise

Eines der Ziele der Teil-Legalisierung war die Eindämmung des Schwarzmarktes. Nach Absolem420 bewegen sich die Preise im Schwarzmarkt pro Gramm zwischen durchschnittlich 11,65 Euro und 8,23 Euro. Erwartet wird, dass durch die legale Konkurrenz die Preise auf dem Schwarzmarkt sinken werden. 

Preis und THC-Gehalt nicht gekoppelt

Die Studie macht deutlich, dass der Preis pro Gramm nicht an den THC-Gehalt gekoppelt ist. So enthält die Sorte 420 Evolution 30/1 CA BUL bei einem Grammpreis von 12,37 Euro 30 Prozent THC. Pedanios 8/8 Aurora enthält bei einem Preis von 12,63 Euro pro Gramm gerade einmal acht Prozent THC. Zu beachten sei auch, dass ein hoher THC-Gehalt nicht unbedingt mit einer generell besseren Wirkung einhergeht. Viel wichtiger sei für Patienten das entsprechende Anwendungsgebiet beziehungsweise die gewünschte Wirkung. Für diejenigen, die aber einen großen Wert auf einen möglichst hohen THC-Gehalt für wenig Geld legen, stellt die Sorte 101-C Blüten LSAGE die Sorte mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis dar. Mit 21,6 Prozent THC für 5,90 Euro pro Gramm erhält man hier umgerechnet 36,7 Milligramm THC pro Euro.

Geringe Steuereinnahmen durch Cannabisprodukte

Ein Argument für die Legalisierung von Cannabis waren die damit verbundenen Steuereinnahmen. Der Studie von Absolem420 zufolge, sind eher geringe Steuereinnahmen zu erwarten. Medizinisches Marihuana aus der Apotheke wird mit 19 Prozent Mehrwertsteuer besteuert. Bei einem prognostizierten Umsatz von 16,8 Tonnen für das Jahr 2024 sei davon auszugehen, dass die legale Abgabe von Marihuana an rund 200.000 Patienten dem Staat aktuell jährlich rund 31,5 Millionen Euro einbringt. Da die Teil-Legalisierung keine Kommerzialisierung von Cannabis vorsieht, sind Einnahmen nur durch Lohnsteuerabgaben von Angestellten in Social Clubs zu erwarten. Laut Prognose des Ökonomen Justus Haucap könnten diese bis zu 80 Millionen Euro pro Jahr betragen. Viel deutlicher fallen die Einsparungen aus. Haucap berechnet durch die Teil-Legalisierung steuerliche Einsparungen bei Polizei- und Justizkosten von bis zu 1,05 Milliarden Euro.  

Quelle: Absolem420
Bild: Towfiqu barbhuiya/ unsplash