Hanf bzw. Cannabis wird für verschieden Wirtschaftsbereiche immer interessanter. Unternehmen verschiedener Bereiche nehmen Industriehanf immer mehr als Alternative wahr. Auch der Automobilkonzern Volkswagen AG (VW) springt auf den Zug auf und forscht mit Industriehanf. Dafür ist der Automobilriese eine Kooperation mit dem deutschen Start-up Revoltech GmbH aus Darmstadt eingegangen. Ziel ist es, nachhaltige Materialien auf Basis von Industriehanf zu erforschen und zu entwickeln. Diese könnten ab 2028 als nachhaltiges Oberflächenmaterial in Volkswagen-Modellen eingesetzt werden. Das zu 100 Prozent biobasierte Hanfmaterial nutzt Reste der regionalen Hanfindustrie und ist somit laut Unternehmen nachhaltig.
100 Prozent biobasierte Lederalternative
Gemeinsam mit dem Start-up Revoltech GmbH arbeitet das Vorentwicklungsteam des Automobilherstellers an einer Materialinnovation als Ersatz für Kunstleder. Lucas Fuhrmann, CEO und Mitgründer der Revoltech GmbH sagt dazu: „Unser innovatives Oberflächenmaterial namens LOVR, das wir in Kooperation mit Volkswagen für die Automobilindustrie entwickeln und testen, ist skalierbar und bahnbrechend für die Nachhaltigkeit im Automobilsektor.“
LOVR steht für lederfrei, ölfrei, vegan und rückstandsbasierend. Dieses Material, hergestellt aus Industriehanf, der für die Lebensmittelindustrie angebaut wird, wurde speziell für die Automobilindustrie entwickelt. Die Hanffasern und ein vollständig biobasierter Klebstoff werden mittels einer speziellen Technologie kombiniert und zu einem Oberflächenmaterial verarbeitet. Das zirkuläre Material stammt aus regionalen Hanffeldern, wird aus Rückständen der Hanfindustrie hergestellt und ist am Ende seiner Nutzungsdauer vollständig recycelbar oder kompostierbar.
Andreas Walingen, Leiter der Strategie der Marke Volkswagen, sieht eine Zukunft für die Ressource Industriehanf: „Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen ist eine tragende Säule unserer Accelerate-Strategie und somit fest in unserem Denken und Handeln verankert. Unser klares Ziel ist es, Kundenwünsche, Nachhaltigkeitsanforderungen und Unternehmensinteressen zu vereinen.“
Quelle: Volkswagen AG
Bild: m0851/ unsplash