Demecan hat ein zweitägiges, interaktives Weiterbildungsprogramm für Ärzte und Ärztinnen gestartet. Aus erster Hand erhalten die Teilnehmenden Informationen über die Qualitätskriterien und die Produktion von medizinischem Cannabis. Ziel der Veranstaltung sei, einen tiefen Einblick in die Produktion zu geben und dies mit Fallbesprechungen zu verknüpfen.
Seit 2017 ist medizinisches Cannabis per Gesetz Bestandteil der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Zum Einsatz kommt das pflanzliche Arzneimittel unter anderem in der Schmerzmedizin, wenn andere Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind oder nicht angewendet werden können. Dennoch ist für viele Medizinerinnen und Mediziner Cannabis aufgrund der relativ kurzen Anwendungserfahrung in Deutschland und der teilweise lückenhaften Studienlage ein neues Feld. Auch gab es bis vor kurzem noch keine Möglichkeiten, sich den Herstellungsprozess hierzulande anzusehen.
Schon in wenigen Wochen wird medizinisches Cannabis „Made in Germany“ von Demecan in den Apotheken verfügbar sein. Als einziges unabhängiges deutsches Unternehmen produziert das Unternehmen im Auftrag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und hat sich in den letzten Jahren als Großhändler und Produzent in Deutschland etabliert. Die Herstellung erfolgt nach strengen Qualitätsstandards in der EU-GMP-zertifizierten Produktionsstätte bei Dresden. Bis zu 2500 Cannabispflanzen wachsen heute in den Blüteräumen.
Grundlagenkenntnisse über medizinisches Cannabis
In der neuen Fortbildungsreihe von Demecan, die erstmals am 1. und 2. April 2022 mit 15 Teilnehmenden stattfand, lernen Ärztinnen und Ärzte alle wichtigen Grundlagen über die Qualitätsstandards von medizinischem Cannabis und unterschiedliche Cannabissorten.
Arzt, Wissenschaftler und Demecan-Mitgründer Dr. Adrian Fischer führte die Teilnehmenden durch die Anlage, dessen Bau er koordiniert hat. Während seiner Forschung zu komplexen neuromodulatorischen und Transmittersystemen beschäftigte sich Fischer auch mit dem Wirkmechanismus von Cannabinoiden: „Ich habe damals das Potenzial der Wirkstoffe, aber auch den Mangel an Cannabispflanzen in Deutschland gesehen. Für mich war das der Antrieb für den Aufbau von Demecan und den Austausch mit anderen Medizinerinnen und Medizinern. Wir stehen in Deutschland noch am Anfang und brauchen auf Ärzteseite Pioniere, die ihre Erfahrungen in der Behandlung mit Cannabis teilen.“
Ein Mediziner, der schon früh auf Cannabis setzte, ist Dr. med. Richard Pecka. Er ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Spezielle Schmerztherapie und Notfallmedizin bei München. Mit kurzen Impulsvorträgen zu verschiedenen praktischen und alltäglichen Problemstellungen in der Cannabinoidtherapie regte er die Diskussion unter den Teilnehmenden der ersten Fortbildungsveranstaltung an.
Quelle: Demecan
Bild: Demecan